Stahlträger sind eine große Gruppe, wenn nicht sogar die größte Gruppe, an strukturelle Stahlprofilen. Sie werden in unterschiedlichsten Ausführungen, Abmessungen und Materialgüten produziert und sind flexibel einsetzbar. Zu ihren Anwendungsbereichen gehören zum Beispiel der Industrie- und Gewerbebau, der Maschinen und der Anlagenbau. Besonders Edelstahlträger bieten einige Vorteile, durch ihre flexiblen Einsatzmöglichkeiten und die ressourcenschonende sowie nachhaltige Herstellung. Was Edelstahlprofile als Werkstoff besonders interessant macht, was sie ausmacht und wie die Herstellung abläuft, das erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhaltsübersicht
Wie werden Edelstahlträger gefertigt?
Die Bandbreite an Typen von Edelstahlträgern ist sehr umfassend. Weltweit werden sie sowohl in metrischen als auch in Zollabmessungen hergestellt. Um eine breit gefächerte Range an Produkten anbieten zu können, bietet es sich an, Edelstahlträger mittels Laserschweißens zu fertigen. Diese Fertigungstechnologie ist im höchsten Maße flexibel und läuft gleichzeitig völlig automatisiert ab. So kann gewährleistet werden, alle möglichen Maße passgenau und je nach Kundenwunsch herzustellen.
Neben der Fertigung durch Laserschweißen, können Edelstahlträger aber auch durch Warmwalzen und mittels Strangpressung hergestellt werden.
Wie sieht ein Edelstahlträger aus und was sind die technischen Details?
Träger aus Edelstahl bestehen aus drei Teilen: Der obere und der untere Querteil werden Flansch oder auch Gurt genannt. Als Verbindung zwischen diesen Querteilen funktioniert der senkrechte Mittelteil — der Steg.
Die Arten von Edelstahlträgern lassen sich entsprechend der Abmessungen einordnen. Europäische Edelstahlträger sind genormt: es gibt europäische I-Träger (IPE), europäische Normalträger (IPN) und europäische Breitflanschträger (HE, HEB und HEA). IPE ist eine Abkürzung für Träger mit Flanschen, deren Abmessungen durch die Norm EN 10365 bestimmt sind und über parallele Innenflächen verfügen.
Von IPN-Trägern spricht man bei Trägern mit geneigter Innenfläche der Flansche. Deren Abmessungen sind nach der Norm EN 10365 festgelegt. Auch wenn die geneigten Innenflächen der Flansche wohl durchaus ihre Berechtigung haben, haben sie dennoch mit der Zeit stark an Bedeutung verloren. Die IPE-Serie ist durch ihre parallelen Innenflächen durchaus einbaufreundlicher und damit unkomplizierter in der Handhabung. Die Gruppe der europäischen Breitflanschträger ist sehr umfangreich. Die stabförmigen Bauteile verfügen über parallele Innenflächen der Flansche. Ihre Abmessungen sind durch die Norm EN 10365 beschrieben. Die Flansche der Breitflanschträger HE, HEB und HEA sind viel breiter als zum Beispiel bei der IPE oder IPN-Reihe. Daher tragen diese speziellen Träger auch den Namen Breitflanschträger. Die Abmessungen der Träger sorgen dafür, dass sie besonders stabil und belastbar sind, allerdings sind sie gleichzeitig auch schwerer als die Träger der IPE-Reihe.
Welchen Vorteil bieten aus Edelstahl gefertigte Träger?
Edelstahl ist besonders beständig und kann für unterschiedlichste Zwecke verwendet werden. Als rostfreies Material ist es widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit.
Edelstahl ist zudem ressourcenschonend und verbraucht wenige Rohstoffe. Da Edelstahl hauptsächlich aus Schrott hergestellt wird, ist der benötigte Grundstoff im Grunde unendlich verfügbar. Edelstahlträger, die nicht mehr für ihren eigentlichen Zweck verwendet werden können, können dementsprechend wieder zu neuen Edelstahlprodukten recycelt werden. Da Edelstahlträger in der Stahlbauproduktion vorgefertigt werden und als fertige Werkstoffe auf die Baustelle geliefert werden, ist die Bauweise mit Edelstahlträgern auch dadurch kostengünstiger, weil sie Zeit sparend ist.