Alocasia, das Pfeilblatt, und Anthurium, die Flamingoblume, sehen sich so ähnlich, dass sie oft miteinander verwechselt werden. Tatsächlich handelt es sich um Angehörige derselben Pflanzenfamilie, der Aracae oder Aronstabgewächse, die aus klimatisch ähnlichen Regionen stammen. In Deutschland stellen sie sehr ähnliche Ansprüche an ihre Pflege und sind nicht immer ganz einfach zu halten. Was also ist bei der Betreuung der prächtigen Pflanzen zu beachten, damit sie sich auch in einer hiesigen Wohnung wohlfühlen?
Inhaltsübersicht
Das richtige Substrat
Beide Arten bevorzugen einen lockeren, leicht sauren Boden. Für Alocasia kann man dafür getrost normale Blumenerde wählen. Sie sollte allerdings nährstoffreich sein, weshalb es sich lohnt, sie vorzudüngen. Durch Einmischung von ein wenig Pinienrinde oder Granitgesteinsmehl erreicht man den richtigen pH-Wert. Anthurium ist beim Substrat anspruchsvoller und bevorzugt eine Mischung aus einem Drittel grobem Torf, einem Drittel Kompost und einem Drittel Sand. Bei entsprechend guter Düngung fühlt sich die Pflanze aber auch in reinem Torfsubstrat wohl. Wer keinen Sand einmischt sollte bei beiden Arten unter dem Substrat noch eine Schicht aus Tonkugeln oder Kies anlegen, um der Bildung von Staunässe vorzubeugen. Die Pflanzen haben es nämlich gerne feucht aber nicht zu nass.
Ein- und Umtopfen
Aufgrund ihres raschen Wachstums müssen die Pflanzen etwa alle zwei bis drei Jahre in größere Töpfe übersiedelt werden. Den Bedarf erkennt man daran, dass sie mit den Wurzeln an den Rand des Kübels stoßen und möglicherweise sogar schon aus dem Drainageloch im Topfboden hervorlugen. Der beste Zeitpunkt für den Wechsel in den neuen Topf ist das Frühjahr. Neben dem passenden Substrat und guter Drainage ist dabei auch zu beachten, dass die Pflanzen nicht tiefer als zuvor in die Erde gesetzt werden dürfen.
Der optimale Standort
Alocasia Pflanzen benötigen mindestens fünf Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag und fühlen sich daher vor allem an südseitigen Fenstern wohl. Anthurium verträgt dagegen keine direkte Sonneneinstrahlung, möchte es aber gerne den ganzen Tag über hell haben. Ist dennoch eine südseitige Aufstellung erforderlich, sollte die Pflanze also durch eine Gardine geschützt werden, was bei sehr starkem Sonnenschein mittags auch bei Alocasia sinnvoll sein kann. Beide Pflanzen haben es gerne warm. Als empfohlene Temperaturen gelten 20 bis 25 °C im Sommer und nicht weniger als 15 bis 18 °C im Winter. Allerdings sollte man sie auf keinen Fall unmittelbar über einem Heizkörper unterbringen. Dort ist ihnen die Luft zu trocken.
Feuchtigkeitsbedarf
Als Tropenpflanzen haben Anthurium und Alocasia einen hohen Wasserbedarf und sind an sehr feuchte Luft angepasst. Während der Wachstumszeit sollte die Erde stets gleichmäßig feucht gehalten werden, wozu meist einmal wöchentliches Gießen erforderlich ist. Hier erweist sich ein Wasserstandsanzeiger im Topf oft sehr hilfreich. Im Winter sollte man dagegen die oberste Erdschicht leicht trocknen lassen, bevor man wieder gießt. Meist reicht es daher in dieser Zeit alle zwei Wochen zu gießen. Um ihr die richtige Luftfeuchtigkeit zu simulieren, sprüht man die Pflanze mindestens einmal pro Woche mit einer Sprühflasche ein. Hierzu verwendet man am besten lauwarmes kalkfreies Wasser, damit ihr nicht kalt wird und sich keine Kalkflecken auf den Blättern bilden.
Richtig düngen
Aufgrund ihres starken Wachstums brauchen beide Pflanzen im Sommer viel Dünger. Dabei sollte die Alocasia in der Zeit von März bis Oktober wöchentlich gedüngt werden. Anthurium ist etwas genügsamer und bevorzugt im Frühjahr bis Herbst alle zwei Wochen eine kleine Düngermenge. In der Ruheperiode im Winter sollte man die zusätzlichen Nährstoffgaben unterbrechen. Als Dünger kann normaler Flüssigdünger für Grünpflanzen in das Gießwasser gemischt werden, wobei man für Anthurium die niedrigste Konzentration verwendet.
Beschnitt
Da die Pflanzen dazu neigen, sehr groß zu werden, wird in der Wohnung meist alle paar Jahre ein Rückschnitt zumindest der zu groß gewordenen Blätter erforderlich. Außerdem kann man auch die natürlich abgestorbenen Blätter an den unteren Pflanzenteilen und verblühte Blüten entfernen. Als bester Zeitpunkt zum Beschneiden von Alocasia und Anthurium gilt das Frühjahr. Wichtig ist dabei eine saubere Schere zu verwenden und die Wunden durch gerade Schnitte möglichst klein zu halten. An ihnen verliert die Pflanze nämlich Wasser und ist auch anfälliger für Pilze und Schädlinge. Wer sich für einen starken Rückschnitt oder Formschnitt entscheidet, sollte darauf achten, nicht mehr als ein Drittel der Gesamtlänge eines Triebes zurückzuschneiden, damit die Pflanze gesund und kräftig bleibt.
Fazit
Alocasia und Anthurium sind als tropische Pflanzen zwar recht anspruchsvoll. Mit etwas Aufmerksamkeit und einmal wöchentlicher Zuwendung lassen sie sich aber in Deutschland durchaus gut halten und stellen eine Zierde für jeden Raum dar.